Liebe Besucherinnen und liebe Besucher meiner Galerie, Das vergangene Jahr habe ich u. a. dazu genutzt meine alten Skizzenbücher zu durchforsten und fand manches ganz Lustiges dabei. Das Karikieren hat mir seit meiner Kindheit großen Spaß gemacht und trotz Ohrfeigen ab konterfeiten Lehrer ließ ich mich nicht davon abhalten, wurde jedoch mit zunehmender Reife vorsichtiger in der Auswahl meiner Opfer. Das will heißen, jede Ähnlichkeit mit auch nur irgend jemanden der hier Dargestellten ist rein zufällig und keineswegs beabsichtigt. Mit freundlichen Grüßen der Wolfgang |
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Texte zu meiner Malerei Eine Malerei, die auf eigenen Füssen steht, d. h. auf Assoziationen und einen gewissen Referenzrahmen verzichten kann, also nur durch das Material aus dem sie hervorgebracht wird ihre Wirkung hat, ist wohl möglich aber erscheint mir in meinem heutigen Zustand, der danach drängt Gefühle auszudrücken als unbefriedigend. Die Kombination von Malerei und Wort erscheint mir als eine Lösung. Der Titel als wesentliches Element des Bildes, das ja nicht realistisch-illustrativ ist, sondern eben mit den Mitteln der Malerei Ausdruck ist.
Das Bild "Der Schrei" von Edward Munk, gewissermaßen der Urschrei. Das Bild sagt nichts über den Anlaßdes Schreies aus. Es steht ganz einfach für Qual und Elend der menschlichen Kreatur, Existenzangst, Todesangst, Schmerz seelischer und körperlicher Art und was sonst noch Alles. Das Abstrahieren ins Absurde getrieben. Deutsche Eigenschaft? Mag schon sein, dass wir im Hier & Jetzt leben, dass wir uns geradezu darum bemühen, doch die Vergangenheit wird uns immer wieder einholen und sie wird auch weiterhin unser Tun und Denken beeinflussen. Das zu verleugnen wäre naiv. Abstraktion als Instrument die tatsächlichen Gegebenheiten zu verschleiern. Erfolg ist besser als Misserfolg, aber auch er muss verkraftet werden. Veränderungen durch organische Entwicklung oder durch Hinterherrennen von Moderichtungen. Wie das so mit Vätern ist. Zuerst verehrt man sie, ahmt ihnen nach, doch mit zunehmender Eigenständigkeit distanziert man sich, sucht und findet man sogar vielleicht einen eigenen Weg, der dem eigenen Wesen und den eigenen Absichten gerechter wird, wobei man allerdings gar nicht weiß wohin er führt. Er kann sich der eigenen ziemlich verschwommenen Zielsetzung nähern aber auch in einer Sackgasse enden. Was mag wohl der Antrieb sein? Vielleicht nichts anderes als ein Ankämpfen gegen den Tod, die endgültige Vernichtung. Spuren hinterlassen ..... Um Kunst zu machen, bedarf es eines unerschütterlichen Selbstvertrauens den eigenen Ideen gegenüber und dann vor allem die Fähigkeit sie zu realisieren. Augenzwinkernd, als scheinbares Zugeständnis an den Betrachter, führt man ihn an dem, was eigentlich Sache ist, vorbei.
Nachdenken über “Wahrheitsgehalt der Kunst”. Wahr ist, was aus der berühmten “Inneren Notwendigkeit” entstanden ist. Aber was ist Innere Notwendigkeit? Das, was bleibt, wenn schäbige Motive, wie Ehrgeiz, Eitelkeit und Geldverdienen, unwesentlich geworden sind. Wo geht die Grenze zwischen Notwendigkeit und Zwanghaftigkeit? Worringer, glaube ich, schreibt über “Kunstwollen”. Ein guter Ausgangspunkt für weitere Überlegungen. Zur Bewegungsfreiheit gehört auch das Recht, die Möglichkeit zu haben still und ungestört dazusitzen, in die Luft zu starren und nachzudenken. Gedanken über Wesen und Funktion der Komposition. Zunächst das Wilde, das Ungezähmte in eine überschaubare, nach zu vollziehende Form zu bringen, Schwerpunkte zu finden. Ob ich besser werde (in Bezug Malerei) weiß ich nicht, auf jeden Fall werde ich immer anspruchsvoller mir selbst gegenüber. Ein bißchen wie Bleigießen meine Malerei. Etwas Glauben gehört schon dazu. Aus dem scheinbar Hingekritzelten kristallisieren sich Formen heraus, die zwar für den außenstehenden Betrachter rätselhaft und unverständlich sein mögen, mir aber, wie dem Kind, das aus simplen Bauklötzen die merkwürdigsten Dinge entstehen lassen kann, ganz real sind. Die Fähigkeit des Kindes Dinge zu beseelen. Das Gemälde, es blüht wie eine Blume, deren Bestimmung die Verführung ist (d. h. in Bezug der Blume auf die Biene) nämlich sich mit ihr intim und eingehend zu beschäftigen. Wie abstrakt sie auch sind, enthalten alle Bilder (mein Axiom), mehr oder weniger verschlüsselte Botschaften, auch wenn sie gar nichts “Erkennbares” darstellen oder gar weiß auf weiß gemalt sind, drückt sich darin die geistige und emotionale Haltung des Künstlers aus.
Ich gehe nun mal davon aus, daß beim Malen ein psychischer Prozess abläuft, an dem Intellekt, technisches und handwerkliches Können, beobachtend, korrigierend und auch ästhetisierend ständig, Gott gebe es, maßvoll steuernd ,beteiligt sind. Geduldig wie ein Angler sein. Den Köder auswerfen und auf Biß warten. Der Farbe ihren eigenen Lauf lassen, sehen was dabei entsteht. Ein Ding, das durch sein bloßes Dasein sich selbst beweist.
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